Kann man das Frühjahr besser einleiten als mit einer Prise Bass und Sonnenschein? 

Die Dub Pistols  haben in 25 Jahren seit der Gründung eine musikalischen Reise hinter sich gebracht, die abenteuerlicher nicht sein könnte. Aus der Big Beat-Blase zwischen den Chemical Brothers , Freddy Fresh und den Propellerheads der 90er Jahre entsprungen, haben sie all die UK-Garage-Sounds zelebriert, die zwischen Bristol und London waberten. Die Affinität zu Dub und Raggastyles kreuzten sie schon früh mit HipHop und Ska-Elementen.  Das explosive Soundgemisch reicherten sie über die Jahre mit allerlei Spielereien aus Jungle, Punk und elektronischen Auswüchsen an. Wenn es um das Branding der mulitkulturellen Kapelle geht, dann sind knackige Breakbeats und die Liebe zu Reggae Music jedoch immer in der Mitte gesetzt. Dabei füllen sie auch immer ihre typischen "Fight dem babylon"-Texte mit politischer Schärfe. 

Auch auf "Frontline" bleiben sie sich treu. Das neue Albumcover hat eine Western-Ästhetik und deutet die Marschrichtung der Bass-Desperados an!  Hörbar hat das Mastermind Barry Ashworth viel Zeit mit den Homies Ed Solo, Deekline und Stanton Warriors verbracht. Die unwiderstehliche Gewalt ihres Sounds findet man in Tunes wie "That's no lie", Soundboy killa" oder "Spitfire" und der Festivalhymne "Frontline". Brachiale Jungle-Vibes treffen auf Raggamuffin und beseelte Reggae-Melodien. Diese Mixtur hat mit "Jump on it" einen Clubhit und "M16" (feat. Ragga Twins) die Abfahrt des jungen Jahres 2023. Die Dub Pistols müssen aktuelle Trends wie Trap, Drill oder Grime nicht aufnehmen um in der Gegenwart immer noch mitsprechen bzw. mit rocken zu können. Fire! 

 

Text: Peter Parker