Marie Queenie lyons - soul fever (lp)

Als erstes schauen wir auf einen Rare-Groove-Klassiker, denn man unbedingt entdecken sollte. Die Nachpressung / Reissue erschien schon 2008 auf dem spanischen Expertenlabel VampiSoul und machte jene Menschen glücklich die sich eine Original-45 von „See and don’t see“ nicht leisten könnte. Nachdem Questlove und Gilles Peterson diese rare Single vor Jahren schon als unverzichtbar anpriesen, schnellten die Preise bei Discogs, Ebay und Konsorten in Dimensionen, die nicht mehr bezahlbar waren. BGP Records presste vorletztes Jahr das Teil dann als Single nach und machte viele Leute mit kleinem Geldbeutel glücklich – weil diese Nummer aus dem Jahr 1969 unfassbar gut ist. Die 1970 erschienene Langrille namens „Soul Fever“ ist auch ein sagenumwobenes Album. Die aus dem Süden stammende Sängerin landete nach ihrer Jugend in Ohio 1963 in New York. Dort nahm sie King Curtis und James Brown unter ihre Fittiche. Warum es nur ein Album von dieser Künstlerin mit der leidenschaftlichen, kraftvollen Stimme gab, ist heute komplett ungeklärt. Gerüchte sprechen von Drogenproblemen und psychischen Abstürzen. Im Gegensatz zu den anderen Sängerinnen aus dem Dunstkreis des Godfathers wie Vicki Anderson oder Marva Whitney hat man nie wieder von dieser Frau gehört. "Soul Fever" von 1970 ist ein unfassbar schönes Stück Rare Groove, dass es nun als ReIssue wieder gibt. 

 

Text: Peter Parker