INTERVIEW CHEFREDAKTION BACKSPIN MAGAZIN

Das Backspin Magazin gehört zu den ältesten Medien die es zum Thema HipHop in Deutschland gibt. Geschätzt von Generationen an HipHop-Heads für ihr Kontakte in die Szene und den fachmännischen Überblick mussten auch sie sich dem Wandel der Zeit und einer kritischen Neuausrichtung unterwerfen. Dabei ist einiges Neues herausgekommen. Wie sieht jedoch das neue Konzept der von Heads sehr geschätzten Backspin aus? Kann und will man mit der Schnelllebigkeit des Internets mithalten oder sich komplett von aktuellen Themen absetzen? Fragen die nur zwei Menschen beantworten konnten: Niko Hüls, neuer Chef im Hause Backspin und Dennis Kraus, jahrelanger Chefredakteur standen uns Rede und Antwort. 

1. Ihr beide seid die treibenden Kräfte hinter dem Printmagazin Backspin aus Hamburg. Wobei man es nicht mehr nur auf das Heft reduzieren kann?!

Richtig, nachdem bis zum Relaunch 2010 die Sparten Magazin, Website und TV eher weniger zusammen gearbeitet haben – auch wenn sich die Beteiligten kannten und die Arbeit stellenweise unter demselben Dach passierte, hat jede Fraktion ihr eigenes Süppchen gekocht. Das ist heute anders. Nun gehen TV, Web und Print Hand in Hand, was jedoch nicht heißt, dass alle drei zeitgleich über denselben Künstler berichten. Es geht vielmehr darum, alle Karten auszuspielen, die wir im Deck haben. Und dazu gehören neben dem Magazin auch die Website und das TV-Format.

2. Ihr hattet ein Jahr Pause. Die Gerüchteküche überschlug sich. Die ehemaligen Verleger sind Insolvenz gegangen. Backspin Online ging weiter. Was war eigentlich wirklich passiert und warum kam es zu einer so langen Pause? Immerhin kam das Heft vorher 10 – 12 Mal im Jahr!

Die ehemaligen Macher sind weder insolvent noch in die Insolvenz gegangen. Die alte Firmierung konnte aus verschiedenen Gründen den Betrieb nicht mehr so aufrechterhalten, dass man das Magazin hätte weitermachen können. So kam dann im Juni 2009 die Ausgabe 103 nicht mehr raus, obwohl sie bereits fertiggestellt war. Was dann folgte, lässt sich in etwa so zusammenfassen, dass es primär darum ging, dass Niko Hüls die Lizenzen erhält, die es ihm erlauben, eine Website mit dem Namen Backspin zu betreiben, ein Magazin mit dem Namen herauszugeben etc. Da eine Einigung zu erzielen, die uns alle weiter gutgelaunt aufeinander treffen lässt, hat seine Zeit gedauert. Es gab einige juristische Punkte zu berücksichtigen, damit das alles auch wirklich in trockenen Tüchern liegt. So etwas dauert, vor allem, wenn man auch noch anderes zu tun hat. Im Frühling 2010 war schließlich alles unter Dach und Fach und die Arbeiten an der neuen Ausgabe 103 begannen. So entstand dann das erste Heft, für das wir einen kompletten Relaunch durchgezogen haben – mit neuem Look, neuem Logo, neuer Idee, Heftlinie etc.

3. In Deutschland gehört das Backspin zu den ältesten HipHop-Magazinen und hat sich lange gehalten – im Gegensatz zu vielen anderen, die mittelfristig dann wieder verschwanden. Woran lag es eurer Meinung, dass man sich über 15 Jahre halten konnte und sich einen sehr guten Ruf in der Szene erarbeitet hat?

Die BACKSPIN ist das älteste bestehende Hip-Hop-Magzin des Landes. Die Juice kam 1996 oder 1997, wir waren im Sommer 1994 mit der ersten Ausgabe am Start. Die Philosophie des Hefts war dabei stets, dass es alle Seiten der Hip-Hop-Kultur zeigen will, und zwar, ohne dabei altbacken zu wirken. Es wurde immer Wert auf einen freshen Look gelegt, auf folklorefreie Texte und Interviews. Warum das Heft bei vielen einen guten Ruf hat, musst du die anderen fragen. Wir haben einfach nur versucht, ein interessantes Magazin zu machen.

4. HipHop hat sich verändert. Wie sieht diese Veränderung in euren Augen aus und wie habt ihr mit dem Relaunch des Backspin Magazins darauf reagiert?

Unserer Meinung nach wurde Hip-Hop in den letzten Jahren immer schnelllebiger, immer mehr Untersparten taten sich auf. Diesen Entwicklungen kommen wir auf backspin.de nach. Hier bieten wir unseren Usern das, was in unseren Augen relevant ist. Das Heft wiederum soll so etwas sein wie ein Fels in der Brandung. Da es nur noch 4x im Jahr erscheint, ist es wenig sinnvoll, sich darin mit Trends und in der Regel kurzlebigen Erscheinungen auseinanderzusetzen. Für das Heft sind wir auf der Suche nach zeitlosen Themen, so dass du das Heft auch noch einen Tag vor dem Erscheinen des nächsten kaufen und fresh finden kannst. Für den Musikteil zum Beispiel versuchen wir, einen Bogen um Interviews mit Musikern zu machen, die gerade ihr Album promoten. Das gehört für uns in die Kategorie Kurzweilig bzw. Schnelllebig und bringen das auf backspin.de. Ein weiterer uns wichtiger Punkt im Magazin sind die Bilder. Sowohl im Graffiti-Teil als auch in den anderen Teilen setzen wir, neben ausführlichen Texten und Interviews, auch auf gute, groß gedruckte Fotos. Auf einem Bildschirm wirkt ein gutes Foto noch lange nicht so eindrucksvoll wie auf Papier. Diesen Trumpf des Print-Sektors spielen wir natürlich aus.

5. Beliebte Kolumnen wie die „US-Connection“ vom langjährigen Mitarbeiter und US-Rap-Experten Gizmo wurde „wegreduziert“. Welche Veränderungen haben noch stattgefunden?

Die US-Connection haben wir „wegreduziert“, weil wir die Rubrik als nicht mehr zeitgemäß gesehen haben. Sinn der US-Connection war es ja, Maxis vorzustellen, denen wir in den regulären Reviews keinen Platz einräumen konnten. Nur: Was erscheint denn heute noch spannendes als 12“? Stattdessen gibt es nun von Christian Luda den „Blog Report“, den man ein Stückweit mit der US-Connection vergleichen kann. Auch hier wird neuer US-Rap vorgestellt. Und da das inzwischen mehr im Netz auf Blogs denn auf Maxis passiert, heißt das Ding nun „Blog Report“ …

6. Oft hört man, dass die Backspin vermehrt von älteren Heads gelesen und gefeiert wird, während sich der Marktführer, die Juice, doch verstärkt um die jüngere Leserschaft kümmert. Kann man das so verallgemeinern?

Aus unserer letzten Leser-Erhebung ging hervor, dass ein Gros der Leserschaft über 20 ist. Was das Durchschnittsalter der Juice-Leser anbelangt: Darüber können wir keine Angaben machen.

7. HipHop 2011 scheint gerade wieder gesund zu schrumpfen. Nicht nur auf kommerziellen Wege, sondern auch auf der kreativem und alternativen Ebene. Wie spiegelt sich das zukünftig im neuen Backspin?

Die Vokabel „gesund schrumpfen“ können wir nicht mehr hören, davon wird schon seit drei oder vier Jahren gesprochen. Was wir aber generell im Heft weniger bis gar nicht mehr bringen werden, sind Geschichten über den Durchschnitts-Gangster-Rapper von nebenan. Generell muss, und das gilt nicht nur für den Musikteil, eine Sache Substanz haben und ein gewisser künstlerischer Antrieb, eine erkennbare Leidenschaft dahinter stecken, damit sie für das Heft interessant wird.

8. Es gibt die Diskussion schon sehr lange: HipHop für über 30jährige. Manche sind angewidert und nicht mehr interessiert. Manche greifen auf altes Bewährtes zurück. Wird das neue Backspin besonders auf jene HipHop-Interessierten eingehen, die schon zum älteren Semester gehören – wie ihr beide auch?

Wir sind beide 29d (lacht). Vom älteren Semester kann also noch keine Rede sein. Jay-Z würdest du ja wahrscheinlich auch nicht dazu zählen, oder? Jedenfalls macht er immer noch mit die freshesten Platten. Ernsthaft: Darüber kann man viele Gedanken anstellen. Lesen die jüngeren Leute weniger als die älteren? Interessieren sich die jüngeren noch für die Hintergründe, so wie wir die im Heft anzubieten versuchen? Wer die Backspin lesen möchte, sollte sich grundsätzlich für mehr interessieren, als, um beim Rap-Beispiel zu bleiben, für den aktuellen Beef. Das wiederum an einem bestimmten Alter festmachen zu wollen, empfinden wir als schwierig, wir haben immer wieder gesehen, dass auch jüngere Leute gerne zur Backspin greifen oder dass ältere dazu tendieren, vorzugsweise im Netz kurz gehaltene Inhalte konsumieren. Wir wollen schlicht ein schickes Heft für alle machen, die gerne ein gedrucktes Magazin in die Hand nehmen und darin stöbern wollen.

9. Welche Rolle spielt die DJ-Kultur für das Backspin noch? Playlists / DJ-Charts wird es nicht mehr geben. Die alten etablierten Helden wie Stylewarz, Mirko Machine, uvm. habt ihr alle schon mehrfach gefeatured. Wie relevant ist der DJ als Teil der Kultur und Teil der Backspin noch?

Auch für uns ist der DJ nach wie vor einer der Eckpfeiler der Kultur. In der neuen Ausgabe gibt es zum Beispiel ein fünf Seiten langes Interview mit DJ Mad zu lesen, der mit seiner Radio-Show „Soundfiles“ gerade zehnjähriges Jubiläum feiert. Was wir allerdings zugegebener Maßen kaum noch im Auge haben, ist das Turntablism. Für uns hat das vor einigen Jahren an Unterhaltungswert verloren. Das gilt auch für einige DJs, die heute an den Battles teilnehmen. Das sind nicht mehr diese Charaktere, die viel zu erzählen haben. Wobei es hier natürlich auch einige lobenswerte Ausnahmen gibt, keine Frage. Neben Interviews bzw. Artikel über DJs haben wir in der relaunchten Backspin übrigens einen regelmäßigen Technikteil eingeführt. Darin gibt es zum einen für die Nostalgiker eine Vorstellung von Vintage Equipment – in der neuen Ausgabe ist das das MPC60 und der Linn LM-1, sowie Produktvorstellungen, einen ausführlichen Test eines Geräts oder einer Software sowie ein Interview mit einem Entwickler und ein Producer-Spotlight. Bei letzterem ist uns auch sehr wichtig, Screenshots einer Produktion des interviewten Produzenten zu zeigen, so dass unsere Leser sehen können, wie derjenige arbeitet.

10. Funk & Soul sowie Disco Musik gehören zu den Wurzeln der HipHop-Kultur. Damit fing alles mit Herc, Theodore & Flash an in den Parks bei den Jams. Hat HipHop überhaupt eine Erinnerungskultur wie Rock oder Jazz? Ich habe oft das Gefühl das Tradition mit Altbacken gleichgestellt wird und auch viele Heads nicht interessiert?

Dass Tradition gerne mal mit Altbacken gleichgesetzt wird, hat wahrscheinlich nach wie vor mit einigen Jungen Wilden zu tun, die das machen, um Platz für sich und ihren vermeintlich neuen Kram zu schaffen. Dass es deshalb im Hip-Hop aber keine Tradition des sich erinnerns gibt, denken wir nicht. Man denke nur an die Rap-History-Partys in Berlin, deren Inhalt wir ja auch mit dem Heft begleiten. Zudem gibt es regelmäßig Songs, die auf die Vergangenheit eingehen oder sie zitieren. Sei das nun „Rapfilm“ von Savas mit den eingestreuten Vocal-Cuts von vornehmlich 90er-Jahre-Rap-Songs, ein „Letter to BIG“ von Jadakiss oder, oder, oder. So dezent funktioniert das übrigens viel besser, als wenn da wieder ein gestriger um die Ecke kommt und mahnt, dass man sich bitte mit den Wurzeln auseinandersetzen soll. Wichtig ist hierbei einfach, dass man ein Gleichgewicht findet zwischen Traditionellem und Neuem.

11. Darf oder muss ein HipHop-Magazin eine Art „Geschmackspolizei“ sein. Muss ein wirklich schlechtes Album wie Kanye West „808s & Heartbreak“ nicht auch mal zerrissen werden? Und ein unkommerzieller, eventuell sogar noch gänzlich unbekannter überragender Nachwuchs-Künstler wie Jon Connor oder The Kid Daytona euphorisch abgefeiert werden?

Dennis: Dass Kanyes „808s & Heartbreak“ scheiße ist, das siehst du vielleicht so. Niko findet das super, ich finde es wiederum fürchterlich. Generell finden wir, dass man natürlich auch verreißen muss, um loben zu können. Aber man sollte auch aufpassen, dass man dabei nicht vorhersehbar wird und auf die Folklore miteinstimmt, was im Hip-Hop viel zu viele viel zu schnell machen. Diese Konsens-Kacke langweilt. Es kann doch auch interessant sein, mal etwas zu kritisieren, was andere in vorauseilendem Gehorsam abfeiern und andersherum etwas zu feiern, was andere schlimm finden. Man muss es nur argumentieren können, und zwar sachlich. Eine Geschmackspolizei wollen wir jedenfalls nicht sein. Genau so wenig werden wir aber in Euphorie verfallen. Das ist nicht unsere Art.

12. Was die Fans schon immer fasziniert hat, waren gerade in den 1980ern und 1990ern „Battles“. MC Shan & Krs1, Nas & Jay-Z, Biggie & 2Pac, 50 & Fat Joe etc. Ist heute noch eine Zeile wert im Magazin? Immerhin disst jeder selbst ausgerufene neue Ghettosuperstar aus Buxtehude auf youtube erstmal alles was Rang und Namen hat um auf sich aufmerksam zu machen!

Wie schon gesagt, interessieren im Heft kurzweilige Battles erst mal nicht. Wenn etwas über längere Zeit läuft und in wirklich guten Diss-Tracks mündet, dann werden wir sicherlich mal darüber nachdenken, das Thema für das Magazin aufzugreifen. Tendenziell aber ist Beefs von heute eher ein Thema für backspin.de, wo es dann aber auch gut aufgehoben ist.

13. Da wären wir beim Thema: Rap aus Deutschland. Wird das zukünftig genauso viel Platz wie in der alten Backspin erhalten?

Eher nicht. Insgesamt ist der Musikteil kleiner geworden, entsprechend weniger Platz findet demnach auch Deutschrap. Zudem schließen wir einige Thematiken, für die Deutschrap auch bekannt ist, für das Heft von vornherein aus.

14. Was war in all den Jahren die ihr bei Backspin arbeitet die schönsten Erlebnisse für euch? Anekdoten?

Dennis: Da gibt es so viele. Früher war ich ein großer Fan von Mode 2. Im Laufe der Jahre kam der immer mal bei uns im Büro vorbei, um die Battle-Of-The-Year-Grafiken anzufertigen, mein Kollege Mark Todt und ich sind dann mit ihm in der Mittagspause essen gegangen und ich konnte den Typen ganz locker kennen lernen. Genau so flashig: Damals gab es einen Artikel über Graffiti in München im Playboy, in dem Milk, Cemnoz und Neon am Start waren. Ich hatte den Artikel als Fotokopie und habe den bestimmt 50 Mal gelesen. Milk kam damals eine Zeitlang auch immer mal Mark im Büro besuchen und wir gingen Mittagessen. Ich konnte also Leute kennenlernen, die mich inspiriert haben. Ich habe Roy Ayers getroffen, Erykah Badu, Gwen McCrae, so viele Rapper, Writer und andere spannende Menschen. Ohne Hip-Hop wäre das anders gewesen.

Niko: Ich persönlich habe immer die Reisen genossen, die wir für bestimmte Themen unternommen haben. Seien es die langen Autofahrten mit Dennis, wenn wir mal wieder von Berlin nach Hamburg gefahren sind und über Pläne und Visionen geplaudert haben, von denen heute einige Wirklichkeit sind. Oder Festivals in aller Herren Länder, gern auch mal weit ab von der hiesigen Szene. Wo Einflüsse aufgesaugt werden konnten, Inspirationen gesammelt oder schlichtweg mal ausgiebig gefeiert werden konnte. Und natürlich war und ist es auch für mich immer wieder eine Freude, neue Leute kennenzulernen. Die vielleicht schönste Seite am Job. Helden der eigenen Jugend zu sprechen, andere Seiten im Gespräch zu erkennen. Oder den Newcomer kennenzulernen. So passiert es immer wieder, dass man unverhofft neue Seiten findet, die gleich auch wieder neues Feuer und Energie für das ganze Hip-Hop-Ding an sich freisetzen.

15. Ich habe selbst schon viele Interviews gemacht und es war oft schwierig den Künstler dazu zu bringen, es zu sagen, was nicht mit seinem neusten Album zu tun hat. Wie holt ihr euch jetzt die „besonderen Geschichten“?

Das kommt immer darauf an, wen wir interviewen wollen. Zum einen kann man bei der Auswahl schon steuern, wie gut man das Thema Promotion ausklammern kann. Ein 15-Minuten-Interview während der Promo-Rutsche etwa machen wir zwar mit und nutzen daraus die meisten Teile für die Website. Im Bezug auf das Magazin machen wir das aber nur mit, wenn wir eine Idee für einen Artikel haben und noch ein paar Zitate für unseren Text brauchen – so geschehen mit Saigon in der neuen Ausgabe. Ansonsten versuchen wir, die Leute abseits der Promophase zu interviewen, entweder davor, oder danach. Oder einfach ein Thema aufrufen, dass uns selbst schlichtweg schon immer interessiert hat. So entstehen oft Ideen für Geschichten.

16. Für mich ist es ermüdend zu lesen, dass jedes zweite Magazin ein Feature hat zu „kochen mit….“? Fällt den Schreiberlingen, Redakteuren und Herausgebern nichts mehr ein? Braucht das neue Backspin auch neue, eventuell innovative Rubriken?

Innovative Rubriken braucht ein Heft immer. Wir haben da auch in der Vergangenheit immer mal etwas gestartet. Man denke nur an „Backspin trifft“, da haben wir zum Beispiel Wladimir Kaminer mit Savas über Textinhalte diskutieren lassen, oder Künstler aus anderen Genres interviewt wie etwa die House-Ikonen Boris Dlugosch oder Armand van Helden. In der relaunchten Backspin hingegen haben wir zum Beispiel den Kommentar eingeführt. Da soll sich in jedem Heft jemand zu einem Thema seiner Wahl äußern. In der neuen Ausgabe haben wir Andreas Schnell, den ehemaligen Chefredakteur des „Rhyme“-Magazins, der seine Meinung zum Thema Print-Magazine formuliert hat. So etwas finden wir großartig!

17. Zum Abschluss: Was hat euch zum HipHop gebracht? Was waren die Schlüsselerlebnisse?

Dennis: Ich habe mit 12 zu taggen angefangen und von dem älteren Bruder eines Freundes das erste Rap-Tape bekommen. Ab da gab es kein halten mehr. Ich habe angefangen zu malen, zu scratchen, zu produzieren, für die Backspin zu schreiben. Am Anfang von allem stand die Faszination für etwas, was damals ja noch geheimnisvoll war, was man mühevoll erkunden musste – das hat auf mich einen sehr großen Reiz ausgeübt. Heute sehe ich im Hip-Hop aus persönlicher Sicht vor allem die Möglichkeit, Kreativität auszuleben.

Niko: Bei mir war es auch das Tape eines Freundes, das mich mit 12-13 zum Rap und damit zum Hip-Hop gebracht hat. Ich habe im Anschluss daran auch immer wieder Versuche in den verschiedenen Elementen unternommen, bin da aber nie wirklich weitergekommen. Erst das Schreiben über Hip-Hop, die journalistische Seite, hat mich vollends gepackt. Das Schlüsselerlebnis hierzu war mein erstes Treffen mit Dennis. Der Beginn einer wundervollen Freundschaft…

 

 

Text & Interview: Peter Parker 


Update:

Niko Hüls betreibt Backspin.de mit Videos, Podcasts, Radio, News weiterhin. Die Printausgaben erscheinen nicht mehr. 

Niko veröffentlichte 2020 u.a. auch ein Buch "HipHop Kultur - Ein Roadtrip durch Europa"

Dennis Krauss arbeitet als freier Autor.